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Was ist Fair Trade Kleidung?

4 Minuten Lesezeit
Was ist Faire Kleidung

Faire Kleidung: Was ist das eigentlich?



Der Konsum in unserer westlichen Welt geht nicht spurlos am Rest der Welt vorbei. Um die Folgen unseres Handels abzumildern kannst auch du mit Fair Trade Kleidung beitragen, denn:

Die Grundlage des Weltfriedens ist das Mitgefühl, dies sagte schon der Dalai Lama und wer den Frieden in seinem Herzen trägt, der trägt ihn auch hinaus in diese Welt.

Zufriedenheit, dies wäre wohl der erste Schritt für ein Miteinander unter friedlichen Bedingungen, denn wie sollte es auch anders sein, als sich respektvoll einander auf Augenhöhe zu begegnen. Ausbeutung und moderne Sklaverei schaffen nur ein Klima des Misstrauens, was uns weiter voneinander entfernt, als aufeinander zu zugehen.

Einen Schritt in eine neue Zukunft wagen, dies wäre umweltpolitisch nicht nur von großen Nöten, auch zwischenmenschlich ist ein faires Miteinander für jeden Einzelnen nur umso wichtiger.

Glücklich zu sein bedeutet letztendlich, andere glücklich zu sehen. Dies liegt in der Natur der Sache und ist fest verankert in unserem reichen Innenleben.

Dieses Credo hat sich auch Fairtrade auf sein Siegel gemalt, indem ein Anklang fernöstlicher Philosophie als unvollständiges Yin und Yang in Grün und Blau vor einem schwarzen Hintergrund steht.

Was bedeutet Fairtrade?

Fair Trade Stoffe

Die Stoffe für Kleidung

Fairtrade ist ein eingetragenes Markenzeichen der Fairtrade Labeling Organization International (kurz FLO) für Produkte deren Handel bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien erfüllen.

Die Voraussetzungen dazu werden von den Betrieben und Kleinstunternehmen vor Ort geschaffen und durch die FLO-Cert, einer unabhängigen Zertifizierungs- und Kontrollorganisation innerhalb der Fairtrade Organisation kontrolliert und verhandelt.

Gergründet wurde die Organisation im Jahr 2005. Der ebenfalls in dem Unternehmen ansässige und gegründete Verein Transfair e.V. vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte. Um die Kriterien des Fairtrade-Siegels zu erfüllen müssen:

  • die Arbeitsbedingungen so angelegt sein, dass demokratische Gemeinschaften in Form von Kooperativen oder gewerkschaftlichen Organisationen entstehen, die geregelte Arbeitsbedingungen fördern, Kinderarbeit verbieten
  • und Diskriminierung unterbinden und der umweltschonende Anbau von Pflanzen und Rohstoffen durch gleichzeitigen Schutz natürlicher Ressourcen unter Verwendung pestizidfreier und gentechnisch unveränderten Saatguts.

Dafür verpflichtet sich Fairtrade im Gegenzug, die Ökonomie vor Ort durch bezahlte Mindestpreise, Prämien sowie transparente und langfristige Handelsbeziehungen zu finanzieren und zu stärken.

Das oberste Ziel aller Unternehmensbereiche von Fairtrade ist es, das Leben aller Bauern und Arbeiter der Welt nachhaltig zu verbessern.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit durch Fair Trade Kleidungsstücke

Es scheint noch gar nicht lange her, da pflückten schwarze Sklaven auf den Südstaatenfeldern rundum den Mississippi unter unwirtlichen Bedingungen Baumwolle für den Lebensstandard einer einzelnen Person.

Das dies nicht wieder geschehen darf, dafür sollte sich jeder einsetzen. Der Umstand, dass die Textilindustrie neben der Ölindustrie als größter Umweltverschmutzer der Welt gilt, sollte ebenso jeden zu denken geben und zum Umdenken animieren. Dabei geht es nicht ausschließlich nur, um die Verwendung von Pestiziden und genmanipulierten Saaten, die die Biodiversität nachhaltig schädigen.

Durch die Abholzung der Wälder zur landwirtschaftlichen Nutzung wird das Klima negativ verändert und beeinflusst. Selbst bei der Wahl eines kleinen Kleidungsstückes könnte jeder Einzelne somit einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Umweltbedingungen leisten und für seine Kinder eine positive Zukunft schaffen.

Umwelt- und Textilverarbeitungssiegel zur Förderung von Biobaumwolle

Die Kennzeichnung von Biobaumwolle konzentriert sich überwiegend auf deren ökologischen Anbau. Da diese Baumwolle vermehrt in kleinen Betrieben im Familienbesitz angebaut wird, sind die Arbeitsbedingungen entsprechend gut.

Zertifizierungen wie das Fairtrade-Siegel und der Fair Wear Foundation garantieren Umweltverträglichkeit und gesunde Arbeitsbedingungen. Die wichtigsten Siegel bei der Verarbeitung von Textilien sind:

  • IVN Best Siegel: Standard des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft (IVN) lässt nur Naturfasern aus Bioanbau zu, die komplett biologisch abbaubar sind und dem Naturkreislauf rückgeführt werden können.
  • GOTS-Siegel: Global Organic Textile Standard (GOTS) gehört zu den Öko-Textil-Siegeln regelt die Standards in der gesamten Produktion, das heißt vom Rohstoffanbau bis zum Endprodukt sowie soziale Mindeststandards für die Arbeiter.
  • Made in Green Siegel: reguliert Fabriken hinsichtlich dem Nachhaltigkeitsprogramm STeP, welches den Einsatz von Chemikalien bis zum Umwelt- und Qualitätsmanagement reguliert und die Endprodukte nach Schadstoffen überprüft.
  • Der blaue Engel: wird vom Bundesumweltamt herausgegeben. Das Augenmerk wird auf den textilen Kreislauf sowie der Verwendung toxischer Inhaltsstoffe gelegt, wobei Naturfasern und synthetische Faser zugelassen werden.
  • Bluesign Siegel: reguliert hauptsächlich die Verwendung von Chemikalien in der Textilherstellung.
  • Cradle to Cradle Siegel: beschäftigt sich hauptsächlich mit Textilkreislaufkonzepten, die keine Abfälle produzieren. Produkte werden nach Materialgesundheit, Wiederverwendung, Verwendung erneuerbarer Energien sowie sozialer Fairness bewertet.
  • EU-Ecolabel: steht für Umweltfreundlichkeit und gesunde Textilprodukte zum Zweck der Reduzierung schädlicher Substanzen in der Luft und im Wasser.
  • Öko-Tex Standard 100 Siegel: arbeite vor allem für den Verbraucherschutz-Siegel und prüft sowie klassifiziert die Kleidung nach Schadstoffrückständen am Endprodukt. Dabei wird Babykleidung (Klasse I) am strengsten reglementiert. Die textile Produktionskette wird nicht untersucht.
Unter der Produktion von Kleidung leidet häufig die Umwelt

Unter der Produktion von Kleidung leidet häufig die Umwelt

Kontrollen und Kritiken an Fair Trade

Wer kontrolliert Fair Trade?


Die Kontrolle von Fair Trade Produkten erfolgt in der Regel durch zwei Organisationen: Fairtrade International (früher: FLO-CERT GmbH) und die World Fair Trade Organisation (WFTO). Sie kontrollieren sowohl die Produzenten als auch die Händler auf die Einhaltung der Fair Trade Standards. Je nach Zertifizierung können die Kontrollmechanismen jedoch unterschiedlich sein.

Die große Anzahl an Fair Trade Siegeln sorgt beim Verbraucher leider häufig für Verwirrung. Da es keine Einheitlichen Standards gibt, die für alle Siegel gelten muss ich der Faire Handel immer wieder Intransparenz vorwerfen lassen. So variiert je nach Siegel der Anteil an fair gehandelten Produkte je nach Siegel.

Für den Verbraucher wäre ein einheitliches Siegel jedoch deutlich einfacher.

Eine Untersuchung im Jahr 2014 hat auch zu Tage gebracht, dass die Löhne durch fairen Handel nicht zwangsläufig steigen.

Warum also Fair Trade Kleidung kaufen?

Trotz der zum Teil berechtigen Kritik an der unklaren Definition und den unterschiedlichen Standards ist der faire Handel dennoch ein Erfolgsmodell.

Unterschiedliche Untersuchungen haben ergeben, dass durch Fair Trade sich die Lebenssituation vieler Menschen auf der ganzen Welt verbessert hat.

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