Was sind ESG Kriterien?
⏱ 2 Minuten LesezeitIn den letzten Jahren gewinnen nachhaltige Geldanlagen nach den sogenannten ESG Kriterien immer mehr an Bedeutung. Geldgebern wird es immer wichtiger zu wissen, wofür das investierte Geld tatsächlich verwendet wird und was sie damit bewirken. Gewinne sollen nicht länger auf Kosten der Umwelt gehen. Um das zu Bewerten wurden die ESG-Kriterien ins Leben gerufen.
Wofür steht ESG?
Das Kürzel ESG setzt sich aus den englischen Begriffen Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Aufsichtsstruktur) zusammen. Die Unternehmensführung verpflichtet sich nach den ESG Kriterien Strategien zum Umwelt- und Klimaschutz zu fördern.
Im Bereich des Umweltschutzes geht es dabei insbesondere um den Einsatz von regenerativen Energien und ein schonenden Umgang mit den vorhandenen Ressourcen.
Was muss erfüllt werden?
Klimaschutz und Umweltschutz
Um die Kriterien zu erfüllen müssen Maßnahmen und Strategien zum Klimaschutz getroffen, Verschwendungen vermieden und erneuerbare Energie vermehrt eingesetzt werden.
Dazu zählen auch energieeffiziente und umweltfreundliche Methoden beim Gebäudemanagement. Die Öko-Effizienz, d. h. Produkte und Verfahren wie kurze Lieferwege müssen verbessert werden. Emissionen von Treibhausgasen wie CO2 müssen gezielt reduziert werden.
Letztlich sind noch der Verantwortungsbewusste und sparsame Wasserhaushalt, die umweltfreundliche Abwasserentsorgung sowie der Schutz und die Erhaltung der Artenvielfalt zu nennen.
Soziale Standards und Arbeitsbedingungen
Ein weiteres Merkmal sind alle sozialen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit. Faire Arbeitsbedingungen müssen geschaffen werden. Die Einhaltung der Menschenrechte spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Dazu gehört eine faire Entlohnung der Beschäftigten, die Mitarbeiter sind regelmäßig zu schulen und Investitionen in die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zu tätigen. Natürlich sind Kinder- und Zwangsarbeit verboten. Die Zusammenarbeit mit autoritären Regierungen oder Diktaturen ist ausgeschlossen.
Aufsichtsstruktur und Unternehmensführung
Das letzte Kriterium ist die Aufsichtsstruktur. Dieses zielt auf eine ethische Unternehmensführung ab. Unabhängige Gremien stellen sicher, dass Bestechungen oder wettbewerbswidriges Auftreten verhindert wird.
Dabei ist neben der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft auch das unternehmensinterne Verhalten sehr wichtig. Transparenz, Offenheit und Fairness sind die großen Schlagworte.
Maßnahmen zur Einhaltung dieses Kriteriums sind eine erfolgsabhängige Vergütung der Vorstände bei Erreichen von Nachhaltigkeitszielen, die Abweisung von Korruption und wettbewerbswidrigen Verhalten, gewissenhafter und verantwortlicher Umgang mit Steuerzahlungen und die Förderung von Chancengleichheit und Vielfalt im Unternehmen. Kontrollgremien wie der Aufsichtsrat müssen unabhängig bleiben.
Überprüfung der ESG Kriterien
Für nachhaltige Geldanlagen ist natürlich die Kontrolle der Einhaltung der beschriebenen Kriterien sehr wichtig.
Hierfür gibt es seit 2017 eine Kontrollinstanz. Seit dem sind börsennotierte Unternehmen in Europa dazu verpflichtet regelmäßig Nachhaltigkeitsberichte vorzulegen. Zu diesem Zweck wurden ESG Rating Agenturen eingerichtet.
Dieses sammeln alle wichtigen Informationen über Umweltschutz, Unternehmensführung und soziale Aspekte eines Konzern oder einem Unternehmen. So können diese Agenturen Berichte erstellen, die wiederum Fondsgesellschaften, Banken oder sonstige Anlegern zur Verfügung gestellt werden.
Des Weiteren wurden ESG Scores eingeführt, um einen bessere globale wie nationale Bewertung und Vergleichbarkeit darzustellen. Diese zeigen, welche der gelisteten Unternehmen am besten auf die ESG Kriterien achtet und im täglichen Geschäftsbetrieb umsetzt.
Keine Kommentare vorhanden